Präsenzmethoden in Online-Methoden umwandeln

Auf dem Trainer Kongress Berlin besuchte ich u.a. den Workshop von Harald Groß mit seinen „Munterrichtsmethoden“.

Auch wenn es mir nicht an Methoden mangelt, da ich ja selbst über 20 Bücher mit Methoden veröffentlicht habe, wollte ich ihn mal kennenlernen. Zumal ich am Tag vorher von einem Kollegen gehört hatte, dass die Methoden auch für ihn tatsächlich alle unbekannt waren.

Ich hatte mir vorgenommen, einfach mal zu schauen, welche der Methoden ich in Online-Methoden umwandeln kann.

Was ich erlebte

In der Tat waren auch für mich die meisten Methoden neu, zumindest in der konkreten Ausführung.
Für erfahrene Trainer ist es ja zudem hilfreich, weniger darauf zu schauen, kenne ich das oder nicht, sondern zu schauen: WIE macht der das? Denn davon kann man immer lernen. Sei es, dass man was abschaut oder zum Ergebnis kommt: „So nicht, dafür aber ….“.

Bei etlichen Methoden kam mir zumindest die Idee, dass man sie in veränderter Form oder sogar unverändert auch in Online-Seminaren einsetzen kann.

Eine Methode nehme ich hier als Beispiel.

Tat-Wirkungs-Bogen

*Methode von Harald Groß

(hier finden Sie auch die ausführliche Beschreibung der Methode)

Kurzbeschreibung für Präsenz

Ziel
Lerntransfer vorbereiten, Praxiserfahrungen auswerten

Jeder Teilnehmer erhält ein Arbeitsblatt. Dort kann man oben drüber seinen Namen schreiben und im oberen Feld steht die Überschrift: „Das mache ich“, im unteren Feld steht: „Mit dieser Wirkung“

Verlauf
Die Teilnehmer überlegen, was sie seit dem letzten Kursteil in die Praxis umgesetzt haben und welche Wirkung dies hatte.

Dazu tragen sie eine konkrete Tat ein und darunter, welche Wirkungen dies hatte.

Anschließend stellen alle reihum ihre Ergebnisse vor.

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Variante

Auf dem Kongress war natürlich gar nicht die Situation, dass wir irgendetwas aus einem Seminar umgesetzt haben, sondern jeder hat sich einfach eine Sache überlegt, was er in seinen Seminaren so macht.

Das zeigte: Diese Methode ist auch noch weiter nutzbar, nicht nur für das Thema Transfer. Für mich hatte genau das nämlich verblüffende Ergebnisse gebracht, weshalb ich die Methode auch so klasse fand.

Mir sind nämlich durch das Aufschreiben erst Wirkungen bewusst geworden, die gar nicht in meiner bewussten Planung und Intention waren.

Mein Beispiel

Das mache ich

Ich setze interaktive kreative Methoden bei Online-Seminaren ein.

Mit dieser Wirkung

Die Teilnehmer sind aktiv und lernen damit leichter und schneller.

Sie haben auch Spaß dabei.

Sie verlieren leichter ihre Ängste vor Online-Seminaren.

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Gerade der letzte Aspekt war mir vorher gar nicht so bewusst gewesen. Viele Trainer haben große Vorbehalte vor Online-Seminaren. Meistens, weil sie sich vor der Technik fürchten und denken, dass das alles so kompliziert ist.
Ich selbst hatte eher riesige Bedenken, weil ich schon in Präsenzseminaren keine Power Point Vorträge mag und fürchtete, dass ich mich in Online-Seminaren zu Tode langweile.

Wenn wir das erste Webinar in der Online-Trainer-Ausbildung beenden, kommt ganz oft die Rückmeldung: Ich hätte nicht gedacht, dass Webinare solchen Spaß machen können und die Zeit so schnell vergeht. Und dass man solche kreativen und aktiven Methoden einsetzen kann. Die Verblüffung ist bei den Teilnehmern meist ziemlich groß.
Und somit habe ich damit auch schon „nebenbei“ Ängste und Widerstände gegen Online-Seminare abbauen helfen.

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Online-Varianten    

In meiner Online-Trainer-Ausbildung kann ich es sofort einsetzen, da wir dort drei Module  auf drei Monate verteilt haben und die Teilnehmer in der Zwischenzeit etliches ausprobieren konnten.

Im Forum

Im Forum kann man es genau so machen. Die Teilnehmer bekommen das Arbeitsblatt und füllen es aus und laden es wieder hoch.
Anschließend können alle bei den anderen lesen und eventuell nachfragen und sich darüber austauschen.

Im Webinar

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  1. Variante:
    Sie verschicken die Arbeitsblätter vor dem Webinar (oder stellen es ins Forum) und bitten die Teilnehmer, die Blätter vorher auszufüllen und zum Webinar mitzubringen oder Ihnen vorher zuzuschicken.

Dann stellen sie es im Webinar  nur kurz vor.

  1. Variante:
    Sie stellen das Arbeitsblatt im Webinar vor und jeder Teilnehmer füllt es für sich aus (5 Minuten Zeit) und stellt es anschließend mündlich vor.

Trainer-Bemerkung

Das ist gar nicht verkehrt, auch in Webinaren den Teilnehmern mal die Möglichkeit zur Einzelarbeit zu geben, wo sie in Ruhe etwas lesen oder schreiben können. Das brauchen vor allem die visuellen Lerner, sie sind sonst von dauernder Interaktion und vor allem Nutzung der auditiven Kanäle überfordert.

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Was mir an der Methode so gut gefällt

Zum einen, dass einem offensichtlich selbst durch das Schreiben Erkenntnisse kommen, die man vorher vielleicht noch nicht hatte.

Zum anderen ist sie durchweg ermutigend und motivierend. Wenn man beispielsweise 10 Beispiele hört, wie eine kleine Veränderung eine tolle Wirkung hervorgerufen hat, dann spornt das doch sehr an, es gleich mit einer nächsten Handlung zu probieren. Und noch einer und noch einer.

Die Methode ist im Grunde total simpel (und solche Methoden liebe ich besonders) – und kann gleichzeitig eine große Wirkung haben.

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