Bevor du als Trainer einen Input in ein Thema gibst, ist es oft sinnvoll, vorher eine Hinführung oder Einführung in das Thema einzubauen.

1. Warum ist es sinnvoll, vor einem Input eine Phase der Hinführung und Einführung ins Thema einzubauen?


Es ist ähnlich wie beim Sport. Bevor du losläufst, machst du erst ein paar Aufwärmübungen, um die Muskeln zu lockern und dich vorzubereiten.

In dieser Seminar-Phase geht es um „Aufwärmübungen“ für das Gehirn, damit die Teilnehmer anschließend aufnahmefähiger sind für den Input. Sie tragen zwar nicht so schnell Verletzungen davon, wenn du auf diese Phase verzichtest, aber es kann andere Schwierigkeiten oder Hindernisse geben, die eine gute Stoffaufnahme verhindern.

2. Wie unterscheidet sich „Hinführung zu einem Thema“ von der „Einführung in ein Thema“?


Ich persönlich unterscheide ein wenig zwischen Hinführung und Einführung, auch wenn sich das in der Praxis oft überschneidet.

Hinführung:

Hier geht es um ein Anwärmen, darauf Vorbereiten und Einstimmen auf das Thema, es kann auch eine Art „Vorentlastung“ emotionaler Art darstellen.

Wenn Teilnehmer vielleicht Befürchtungen haben, dass das Thema schwierig oder langweilig ist oder sie es nicht bewältigen können.

Dann kann diese Hinführung dazu dienen, diese Lernblockaden zu beseitigen, indem zum Beispiel gezeigt wird, dass auch dieses Thema locker und mit Humor angegangen werden kann.

Einführung
Eine  Einführung ist für mich schon inhaltlich näher am Thema. Hier bezieht sich die „Vorentlastung“ auf den Stoff, es ist eine Annäherung an das Thema und die Inhalte.

Wie schon gesagt, das kann sich durchaus überschneiden und ist nicht immer so deutlich zu trennen.

3. Welche Ziele kann so eine Hinführung oder Einführung haben?


Welche Methode du auswählst, hängt davon ab, welches Ziel du mit dieser Hinführung oder Einführung erreichen willst? Und das wiederum hängt oft mit dem Thema und auch deiner Zielgruppe zusammen.

Hier eine Auflistung möglicher Gründe, warum du eine Hinführung oder Einführung machen möchtest.

Orientierung für die Teilnehmer

– Du gibst einen Überblick über das Thema, damit die Teilnehmer wissen, was sie erwartet und welchen Stellenwert das Thema im Gesamtseminar hat, warum sie sich damit beschäftigen sollen.

Orientierung

Vorwissen und Erfahrungen herausfinden

– Du willst herausfinden, was die Teilnehmer schon zum Thema wissen.

– Du willst erfahren, was die Teilnehmer zum Thema denken und welche Gefühle sie dazu haben. Gibt es Ängste, Befürchtungen, negative Vorerfahrungen?

Einstieg in die Themen-Diskussion

– Es kann – wie beim Beispiel Motivation – auch schon einen Einstieg in eine inhaltliche Diskussion bieten.

Aufwärmen und Interesse wecken

– Diese Phase dient dem „Aufwärmen“ wie beim Sport, bevor man die eigentliche Höchstleistung bringt.

– Du willst Neugier und Interesse wecken durch einen ungewöhnlichen Einstieg. („Oh, Buchführung kann so lustig sein?“)

Emotional aufschließen und Lernblockaden umschiffen

– Du möchtest zeigen, dass auch ein scheinbar trockenes Thema locker und kreativ bearbeitet werden kann. Damit kannst du Berührungsängste nehmen, die bei manchen Themen vielleicht vorhanden sind.


– Wenn von Seiten der Teilnehmer vielleicht Ängste oder Befürchtungen da sind in Bezug auf das Thema oder das eigene Lernen, bei Lernblockaden, kannst du
durch die Art der Einführung zeigen, dass das Thema durchaus zu bewältigen ist.

– Bei angstbesetzten Themen kann diese Hinführung auch dabei helfen, die Scheu vor dem Thema zu nehmen, indem es auf humorvolle Weise eingeführt wird oder deutlich wird, dass es ja gar nicht so schwer oder trocken ist.

Wie sieht es bei deinem Thema aus?


Überlege dir zu deinem konkreten Seminarthema, welche dieser Punkte wohl eine Rolle spielen könnten. Ist es ein Thema, das erst mal Scheu oder gar Ängste auslöst? Oder denken die Teilnehmer, dass es ein trockenes Thema ist?

Dann wähle einen humorvollen Einstieg, der Lockerheit und Leichtigkeit vermittelt und vor allem zeigt, auch trockene abstrakte Themen kann man sehr konkret und anschaulich vermitteln.

Oder ist es eher für dich interessant zu wissen, was die Teilnehmer schon zum Thema wissen oder welche Erfahrungen sie damit gemacht haben?

Oder du nimmst eine Methode als Sprungbrett, mit der du anschließend gleich in die Diskussion einsteigen kannst.

Überlege dir, was für dich und dein Thema relevant ist. Nächste Woche zeige ich dir dann einige Methoden für diese Phase.

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