Wenn du ein Live-Online-Seminar oder ein Webinar gehalten hast, bekommen deine Teilnehmenden anschließend noch etwas von dir? Wo sie noch mal nachschauen können oder etwas nacharbeiten können?
Wo du ihnen aber auch Informationen gibst, wie sie weiter mit dir arbeiten können, was du sonst noch so im Angebot hast, was sie interessieren könnte.
Zur Nachbereitung und Nach-Lieferung gibt es ja viele Möglichkeiten und ich möchte hier einige nennen.
Anlass ist der letzte Workshop, den ich mit Harald Karrer zusammen gegeben habe und wo wir glaube ich ein absolutes Rundum-Sorglos-Paket abgeliefert haben.
Ich biete da auch sonst immer schon einen guten Service, aber das toppte noch mal alles.
Hier also einige Möglichkeiten:
1. Folien des Vortrags
Das ist wohl die gängigste Form, dass die Teilnehmer anschließend eine PDF der PowerPoint-Folien bekommen. Erst heute war ich in einem Vortrag, da mussten wir die Mai-Adresse in den Chat schreiben, damit wir die Folien bekommen.
2. Handout
Ich verschicke auch anschließend die Folien, allerdings mit einigen Zusätzen. Ich mache ja immer interaktive Live-Online-Seminare, wo wir auch auf dem Whiteboard oder einigen Folien schreiben und malen, zudem Übungen im Chat und anderes. All diese Ergebnisse stelle ich ebenfalls in das Handout. Dazu habe ich im Seminar Screenshots gemacht.
Außerdem bekommen sie nicht einfach die Folien, sondern darunter alle Notizen und Erläuterungen, die ich im Seminar dazu gegeben habe.
Bei den Methoden stehen die ganz ausführlichen Methoden-Beschreibungen drunter, so wie in meinen Büchern.
3. Teilnehmer-Mappe
Bei meinem letzten Firmen-Seminar habe ich zusätzlich noch eine ausführliche Teilnehmer-Mappe mitgeschickt, in der alle Kreativitätstechniken noch einmal ausführlich beschrieben sind, Fotos von Flipcharts und Folien, Beispiele zu verschiedenen Themen etc.
4. Aufzeichnung
Bei meiner Online-Trainer-Ausbildung und auch bei anderen Seminaren mache ich meist auch eine Aufzeichnung, die sich die Teilnehmenden später noch einmal anschauen können. Dazu haben sie auch unbegrenzt Zugang.
5. Zusätzliche Videos
Je nach Thema gibt es sogar noch extra Videos. Wo ich eine bestimmte technische Funktion bei Zoom oder sonst wo zeige, die im Seminar angefragt wurde. Oder beim erwähnten Seminar mit Harald hat er zusätzlich noch Videos gemacht, wie die Kreativitätstechniken auf Miro technisch erstellt werden.
Das finde ich natürlich einen super super Service.
6. Vorlagen
Nach dem Workshop „Kreativitätstechniken mit Miro“ bekommen die Teilnehmenden anschließend sogar fertige Vorlagen auf einem Miro-Board, die sie dann so für ihre eigenen Seminar kopieren und ändern können.
Vorlagen sind aber auch bei anderen Themen denkbar, Formulare, Arbeitsblätter, Spiele.
7. Follow up Termin
Mit einem Follow-up Termin kannst du deine Teilnehmenden unterstützen, das Gelernte auch umzusetzen. Sie können dort Fragen stellen, wenn sie Hilfe brauchen.
8. Austausch in einer Gruppe / in einem Forum
Du kannst zu einem Seminar eine eigene Facebook-Gruppe eröffnen, bei mir ist der schriftliche Austausch in der OAZE – Online-Akademie möglich.
Du siehst, da ist jede Menge Service möglich.
Überlege doch mal, ob du etwas davon nutzt oder zukünftig anbieten möchtest. Denn all das ist ja auch noch Marketing!
Wenn du noch weitere Varianten kennst oder nutzt, kannst du sie gerne ergänzen!
Nur bei kostenpflichtigen Seminaren?
Manche verschicken solche weiteren Materialien vielleicht nur bei kostenpflichtigen Seminaren.
Doch ich verschicke es auch nach kostenlosenWorkshops, wie beispielsweise nach einem Workshop auf dem Online-Trainer-Kongress Berlin oder wenn ich bei GABAL einen Webtalk halte oder sonst wo.
Schließlich soll ja auch ein kostenloser Workshop meistens Marketing für dich sein – oder? Dann wäre es ja schade, wenn du deine Teilnehmenden nicht auch noch mit einer guten Weiter-Versorgung überzeugst oder für dich gewinnst.
Was du außerdem noch machen kannst
In der E-Mail, die du den Teilnehmenden mit dem Handout schickst, kannst du natürlich auch auf weitere Veranstaltungen von dir hinweisen, oder auf deinen YouTube-Kanal, deinen Newsletter oder Blog.
So dass du weiterhin mit den Teilnehmenden in Kontakt bleibst und sie vielleicht später dann auch mal ein kostenpflichtiges Seminar bei dir buchen.
Also, überlege mal, was von den Möglichkeiten zu deinen Seminaren passt und wie du deinen Teilnehmenden einen möglichst guten Nutzen während und nach einem Seminar bieten kannst.
Ich bin sicher, sie werden es dir danken. Vielleicht, indem sie weiterhin bei dir buchen.
Liebe Zamyat,
vielen Dank für deinen Impuls. Das ist ein schöner Beitrag.
Ich sende auch eine kommentierte Dokumentation inkl. der Folien. Mittlerweile so einen Mix zwischen Foliensammlung und Handout, mit Hinweisen auf weitere hilfreiche Blogbeiträge, Videos und auch Kurse.
Das finde ich sehr wichtig, kann man ja sonst auch gar nicht alles nachvollziehen.
Was ich bisher nicht gemacht habe, aber eigentlich richtig gut finde, das ist ein Follow-up-Termin bei offenen Trainings. Inhouse habe ich das immer angeboten und das wurde auch schon oft gebucht. Aber bei den offenen Terminen? Ich weiß immer nicht, wie ich den unter bekomme. Schreibst du den gleich mit dem Haupttermin aus? Dann hätte ich Angst, dass das nicht gebucht wird, weil man am 2. Termin vielleicht keine Zeit hat. Oder besprichst du das am Ende des Termins mit den Teilnehmenden?
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
das war eine Sammlung von Ideen, das mit dem Follow up habe ich bei offenen Seminaren auch noch nicht oft gemacht.
Deine Frage ist gut, daher überlege ich mal laut.
Ich würde wohl keinen Termin für das Follow up in die Seminarausschreibung packen aus deinen genannten Gründen, sondern das am Ende des Seminars mit den Teilnehmenden gemeinsam klären, damit auch alle können. Notfalls über Doodle. Das hat meist geklappt.
Und in die Ausschreibung nur reinschreiben, DASS es ein Follow up gibt, um ihnen noch besser bei der Umsetzung helfen zu können.
Wenn sie zum Beispiel schon erste Dinge ausprobiert haben und dazu noch Fragen haben, Hilfe brauchen – oder eben auch Erfolgserlebnisse berichten. Das ist ja auch toll.
Man kann dann vor dem Follow up schon mal abfragen, welchen konkreten Bedarf es gibt, wozu ich vielleicht noch einen kleinen Input geben sollte etc.
Liebe Zamyat,
das klingt gut. Vielen Dank für deinen Impuls.
So kann ich mir das gut vorstellen. Mal sehen, für welche Veranstaltung das für mich passt.
Lieben Gruß
Sandra
Hallo Zamyat, ich befinde mich innerhalb des Unternehmens, bei dem ich angestellt bin, in der Ausbildung zur Trainerin. Wir schulen die Mitarbeiter für den Einsatz in einem bestimmten Projekt, einmal wenn sie beginnen und dann natürlich fortlaufend, wenn neue Themen dazu kommen, Auffrischungen nötig sind usw.
Die Unterlagen werden in der Regel vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt, darauf haben die Teilnehmer auch nach der Schulung noch zu Zugriff. Wir Trainer begleiten unsere Mitarbeiter, wenn sie neu bei uns starten, in eine Nestingphase, in der sie in der Arbeitsumgebung ankommen und übergeben sie dann an die Teamleiter. Wir sind natürlich für alle immer als Ansprechpartner greifbar und in der Regel gibt es etwa einen Monat, nachdem die Mitarbeiter ins Arbeitsleben gestartet sind, einen Follow up Termin, bei wir nochmal mit ihnen zusammenkommen.
Dein Buch hilft mir gerade sehr dabei, die Schulung an sich interaktiv gestalten zu können, da das Material vom Auftraggeber nicht unbedingt immer das Gelbe vom Ei ist.
Liebe Maria,
das freut mich sehr, dass dir mein Buch dabei hilft, ich vermute, du meinst „150 kreative Webinar-Methoden“. Da kannst du dich auch freuen, dass Januar ein neues Buch über Online-Seminare erscheint, denn in der Zwischenzeit hat sich ja noch viel getan und es gibt noch ganz andere Möglichkeiten zur interaktiven Arbeit mit den Teilnehmenden als damals.
Nestingphase finde ich ja ein nettes Wort, das kannte ich noch nicht :-).