Kleines Schock-Erlebnis
Letzte Woche hatte ich das krasseste Erlebnis dieser Art. Ich kannte es bisher nur aus großen Veranstaltungen, dass die ersten 30-50 Teilnehmenden per Video zu sehen waren und der Rest die Webcam ausgeschaltet hatte.
Doch das waren auch meist Veranstaltungen, in denen lediglich ein Vortrag gehalten wurde und nix an Interaktion geplant war. (Ja, manchmal tu ich mir noch so etwas an!)
Bei meinem letzten Erlebnis ging es aber um einen Workshop mit einer sehr kleinen Gruppe. Und ich war die einzige, die ihre Webcam eingeschaltet hatte!
Die Trainerin sprach also die ganze Zeit ins Nichts, auf die schwarzen Kacheln mit Namen oder auch Handy-Bezeichnungen hin. Mir wurde ganz schlecht vor Mitleid. Aber da ich ja nur Teilnehmerin war, habe ich mich da nicht eingemischt.
Warum das ätzend ist
Ich glaube, es macht niemandem Spaß vor eine virutelle Wand zu sprechen. Du bekommst keinerlei Resonanz, kein Feedback, bekommst nicht mit, ob die Teilnehmenden das toll oder doof finden, was du da machst und schon gar nicht ist irgendeine Art von Interaktion oder Zusammenarbeit möglich.
Vielfältige Formen des Versteckens – ein lustiges Video
Ich hatte vorher schon unabhängig davon ein Video erstellt, dass ich nun endlich auch veröffentlicht habe. Du kannst es dir hier anschauen…
Da habe ich kreativ verschiedene Varianten des sich-nicht-zeigens vorgeführt mit einem kleinen Augenzwinkern.
Es gibt sicher Gründe dafür
Ich zeige im Video auch einige Gründe, woran es bei den Teilnehmenden liegen kann. Denn dann fällt es auch leichter, Lösungen zu finden.
Was kannst du tun?
Ich verlinke hier auch noch mal zu einem früheren Blogbeitrag, den ich zu dem Thema geschrieben habe und wo ich verschiedene Tipps gebe, wie du deine Teilnehmenden dazu bringen kannst, die Webcam einzuschalten.
Und noch eine tolle Methode dazu
Und wie es der Zufall so will, habe ich noch eine ganz klasse Methode dazu in der Methoden-Tool-Box von meiner Kollegin Wiebke Wimmer gefunden.
„Online Power Box für lebendige Digitalsessions“, Beltz Verlag
Die Methode heißt „Kamera-Aus-Reden“ (sehr nettes Wortspiel).
Sie geht so, dass alle aufgefordert werden, ihre Webcam auszuschalten, aber die Mikros einzuschalten.
Und dann werden reihum Ausreden vorgetragen, warum man seine Kamera nicht einschaltet. Umso abstruser und verrückter, umso besser. „Ich habe mir die Haare gefärbt und die sind nun grün geworden“…
Das ist total witzig und danach ist es sicher kein Problem mehr, die Kameras einzuschalten.
Ausnahmen
Wie immer gibt es sinnvolle Ausnahmen. Wenn ich Fantasiereisen, Entspannungsübungen oder auch Yoga in meinen Online-Seminaren anbiete, schlage ich immer vor, dass sie die Webcam ausschalten können.
Denn manche können sich auf solche Übungen besser einlassen, wenn sie sich nicht beobachtet fühlen. In dem Fall finde ich das total in Ordnung, denn da geht es ja nicht um Interaktion, sondern das Gegenteil. Dass jeder für sich nach innen geht, wahrnimmt, spürt, innere Bilder sieht.
Lediglich beim Yoga kann es sinnvoll sein, die Kamera anzulassen, damit ich besser korrigieren kann. Aber das würde ich nur in einem richtigen Yoga-Kurs empfehlen, bei meinen kleinen Übungen zwischendurch überlasse ich es den Teilnehmenden.
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