Bei kurzen einmaligen Online-Seminaren meinen manche Trainer*innen, dass sie keine Zeit haben für eine Einstiegs- oder Kennenlern-Methode.
Bei längeren Seminaren hingegen meine manche, das sei ab dem 2. Treffen nicht mehr nötig, weil sich die Teilnehmenden ja schon kennen.
Warum Einstiegsmethoden immer sinnvoll sind
Nicht umsonst habe ich in meinen verschiedenen Büchern locker über 50 Einstiegsmethoden vorgestellt.
Denn ich finde es nach wie vor enorm wichtig, gleich „richtig“ und „vernünftig“ anzufangen.
Ankommen und die anderen wahrnehmen
Den Teilnehmenden eine Chance zu geben, erst einmal anzukommen und mitzubekommen, wer denn alles da ist und mit wem es vielleicht Gemeinsamkeiten gibt.
Warming up
Es ist ein Warming up, beim Sport trainiert man ja auch erst mal die Muskeln warm. Denn ich kann in einem Seminar viel tiefer in Themen einsteigen und Diskussionen finden viel offener statt, wenn eine gute Atmosphäre zwischen den Teilnehmenden herrscht. Aber dazu müssen sie sich zumindest ein wenig kennenlernen und einen Eindruck voneinander bekommen.
Es werden die Weichen gestellt für die Art der Zusammenarbeit
Die verschiedenen Kennenlern- und Einstiegsmethoden haben für mich aber noch einen zweiten Aspekt.
Sie zeigen nämlich non-verbal den Teilnehmenden, wie wir arbeiten. Dass ich keine langen und langweiligen Vorträge halte, wo sie sich gemütlich zurücklehnen, noch ihr Frühstück beenden oder nebenher ihre E-Mails checken können oder sonst was treiben.
Sondern dass sie von Anfang an aktiv mit einbezogen sind.
Zur Einstimmung ins Thema hier ein kurzes Video:
Methode: Mit wem würdest du gerne mal essen gehen?
1. Variante mit Fotos zur Auswahl
Bisher habe ich es meistens so gemacht, dass ich ein Foto auf der Folie habe mit 4 berühmten Männern und 4 berühmten Frauen.
Die müssen auch gar nicht mehr alle leben, es geht ja mehr um den Typ.
Reihum wählt nun jeder eine Person aus und erläutert mündlich, warum er mit ihm oder ihr gerne mal essen gehen würde.
Verlauf
Du kannst vorher vorgeben, dass jeder nur 2 Sätze sagt oder X-Minuten Zeit hat oder es auch ganz offenlassen.
Auf jeden Fall bekommt man so noch mal ganz andere Seiten von den Teilnehmenden mit, welche Musik oder Filme sie mögen oder was auch immer.
2. Variante
Die 2. Variante habe ich selbst noch nicht ausprobiert. Da lässt du es ganz offen und jeder soll spontan eine berühmte Persönlichkeit nennen, mit der er gerne mal essen gehen würde.
Mit großen Gruppen
Diese Methode scheint erst mal nur für kleinere Gruppen geeignet, in meiner ON_TRAB sind in der Regel nicht mehr als 10 TN oder notfalls 12.
Aber du kannst es auch in größeren Gruppen machen.
- Entweder schreiben alle nur die Persönlichkeit in den Chat und einen Satz dazu, warum.
- Dann kannst du zusätzlich 3-5 Freiwilligen ermöglichen, es mündlich zu erläutern.
Weitere Varianten
Ich denke, du siehst an diesem Beispiel: Du kannst dir selbst unendlich viele Varianten dieser Methode ausdenken.
Du kannst nach allem möglichen fragen:
Was ist dein Lieblingsbuch, dein Lieblingsfilm, dein Lieblings-Urlaubsland, was auch immer.
Und dabei erfahrt ihr immer neue Dinge übereinander.
(Die Idee kam mir gerade erst beim Schreiben, das werde ich sofort einführen :-)).
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