Ich bin ja offensichtlich ein höchst kreativer Mensch und sprudele wirklich täglich über vor Ideen. Das ist fein – ich habe nur aktuell das Problem, wie und wo ich sie alle ordne und im Blick behalte :-).
Aber viele Menschen meinen ja, dass sie nicht kreativ sind.
Glaube ich nicht, sie haben es nur nicht „gelernt“ und trainiert. Jeder Mensch ist kreativ und kann es lernen, das auch zu nutzen.
Das ist die eine Sache.
Kreativitätstechniken sind das eine
Und dabei helfen Kreativitätstechniken und – Methoden wunderbar. Sie nehmen einen an die Hand und führen einen durch den kreativen Prozess, Schritt für Schritt.
Dazu mache ich ja seit vielen Jahren Seminare und erlebe da immer wieder, wie Teiilnehmer jede Menge kreative Ideen für alle möglichen Projekte entwickeln.
Das funktioniert also.
Doch ich glaube, es spielt noch eine andere Sache mit hinein.
Dass viele eben nicht gelernt haben, ihre Kreativität zuzulassen, ihr Raum zu geben, sie sich ausdrücken zu lassen.
Das erfordert sozusagen ein Alltags-Training.
Normalerweise sind wir „vernünftig“ und schieben schnell alles zur Seite, was ein wenig verrückt klingt. Eine Idee, die wir nicht sofort greifen können. Die scheinbar in keinem Zusammenhang mit der Fragestellung steht. Die wir selbst erst mal nicht verstehen.
Daher muss man sich erst einmal bewusst machen, dass der kreative Prozess eben nicht gradlinig und linkshirnig verläuft, sondern assoziatin, sprungartig, überraschend.
Hier schon mal ein paar Tipps vorweg (dazu schreibe ich später noch mal einen ausführlichen Beitrag):
1. Sofort JEDE Idee aufschreiben, die an dir vorbeifliegt, egal wo du gerade bist.
2. Beim Weiterspinnen JEDEN Gedanken zulassen und auch aufschreiben. Denn oft werden Gedanken sofort zur Seite geschoben, weil sie scheinbar nix mit dem Thema zu tun haben, verrückt oder schräg sind, völlig unverständlich …, was auch immer.
Und das braucht wirklich tägliche Übung:
Einfach alles aufschreiben, auch scheinbar beklopptes. Dem Gehirn erlauben, weiterzuspinnen, den Gedanken erlauben, hin und her zu hüpfen.
Denn so werden bei mir aus kleinen winzigen Ideen schlagartig ein Blogbeitrag oder eine neue Methode.
Da stehen dann Themen drin, die mir vorher überhaupt nicht klar waren.
Erst als ich sie packte, aufschrieb und weiter damit spielte – flutsch – kam eine völlig neue Idee raus.
Glaub mir, das ist nicht nur genial, sondern macht auch total viel Spaß.
Ich glaube, wir sind alle gerne schöpferisch, gestatten es uns nur selten. Es ist sozusagen ein Urbedürfnis des Menschen, etwas zu kreieren und zu erschaffen.
Wozu brauchst du eigentlich Kreativität?
- Denk doch bitte einmal darüber kurz nach und schreibe mir deine Antwort.
Alles, was dir dazu einfällt. Einfach Gedanken, oder auch konkrete Situationen, wo du kreative Ideen für eine Veränderung brauchen kannst, irgendetwas, das du planen oder machen möchtest, weißt aber nicht wie – was auch immer.
Also, wozu brauchst du eigentlich Kreativität?
Du kannst mir eine E-Mail schreiben oder als Kommentar unter meinem Blogbeitrag.
Unter allen Antworteten verlose ich 1 Gewinnerin, der ich als Danke schön eine ausführliche kreative Methodenbeschreibung schicke, die zu einem ihrer Themen passt.
Hallo Zamyat, ich brauche die Kreativität in der Arbeit vor allem für mich selbst, um mich nicht zu langweilen! Wenn ich merke, dass mir die Lust am Prozess verloren geht, kann ich ja davon ausgehen, dass meine TeilnehmerInnen auch lustlos werden. Dann verpasse ich uns allen mit einem- dann hoffentlich mir zufliegenden-kreativen Einfall einen Energiebooster und profitiere selbst mit am meisten davon.
Oder ich habe das Gefühl, wir drehen uns im Kreis- dann fordere ich alle auf, aus dem Kettenkarussell auszusteigen- egal wie und zu schauen, wo wir dann hinkommen……
Liebe Christine,
Danke für deine Antwort, das ist natürlich noch ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der direkt deine Trainerinnen-Arbeit betrifft und deine Seminare.
Und da ist Kreativität sicher hilfreich!
Gibt es denn sonst in deinem ganz normalen (Berufs-)Alltag keine Situationen, wo du kreative Ideen brauchst?
Liebe Zamyat, Kreativität hat für mich viel mit Freiheit zu tun – nämlich erst einmal, mir Zeit dafür nehmen zu dürfen und nicht nur „Dienst nach Vorschrift“ zu machen bzw. auch Zeit dafür zu haben, kreativ zu denken und zu arbeiten. Kreativität erfordert in meinem Umfeld auch Mut, neue Wege zu gehen (ich denke da z.B. daran, dass ich vor einer Vorlesung mal eine Entspannungsübung in einem Hörsaal mit 700 TN*innen gemacht habe – und es kam sehr gut an :-)) und dies schafft wieder Raum für neue Entwicklung. Und Kreativität hat für mich persönlich ganz viel mit Freude zu tun, gerade, wenn ich mit meinem Team kreativ sein kann und sich alle an einem kreativen Prozess beteiligen – da blühe ich auf, das gibt mir ganz viel Endergie und Kraft.
Boah, toll, eine Entspannungsübung mit 700 TN ist wirklich mutig! Ja, Kreativität hat viel mit Mut zu tun, Neues auszuprobieren und auch mögliches „Scheitern“ in Kauf zu nehmen, also auszuprobieren. Um so schöner, wenn es dann klappt.
Die Erfahrung mache ich auch immer wieder, dass auch Yogaübungen oder Entspannungsübungen mal eben in ein Online-Seminar eingebaut, meistens gut ankommt, auch wenn ich vorher ein bisschen unsicher war.