Letzte Woche wurde ich von Marianna Leins für ihren Podcast interviewt, in dem sie Menschen und Modelle vorstellt, wie man ein Online-Business vom Ausland aus gestalten kann.
Das Interview und viele andere zum Thema: „Sonne, Freiheit, Herzensbusiness“ findest du hier.
Verschiedene Modelle von Arbeits-Urlaub oder Workation
Manche wandern aus, andere reisen mit dem Wohnmobil herum und andere haben solche Lösungen wie ich, dass ich in Deutschland wohne, aber zwischendurch in der Türkei Arbeits-Urlaub mache.
Marianna hat mir hochinteressante Fragen gestellt, über die ich zum Teil selbst noch nie bewusst nachgedacht hatte, wie:
Warum fahre ich 2-mal im Jahr seit fast 20 Jahren immer an den gleichen Ort?
Ein Thema war auch, wie ich Arbeit und Urlaub miteinander verbinde und darauf möchte ich heute eingehen.
Vielleicht lassen sich daraus auch Ideen ableiten, wie du zu Hause Arbeit und Freizeit organisierst, so dass beides am besten klappt?
Denn es geht ja darum. dass beides gut funktioniert oder sogar optimal läuft: Der Urlaub wirklich als Urlaub erlebt wird und ich komplett von der Arbeit abschalten kann und dass ich auch effektiv und konzentriert arbeiten kann.
Themen, über die wir gesprochen haben
- Warum fahre ich seit fast 20 Jahren immer an den gleichen Ort?
- Wie organisiere ich dort mein Leben (u.a., was schleppe ich immer alles mit oder habe ich sogar vor Ort deponiert?)
- Wie bin ich gerade auf das Land Türkei gekommen?
- Welche Arbeiten kann ich hier oder von hier aus durchführen – und welche nicht?
- Wie kombiniere ich Arbeit mit Urlaub, in welchem Rhythmus etc.
Mit der letzten Frage befasse ich mich in diesem Beitrag etwas ausführlicher:
Aber auch damit, warum ich überhaupt so einen Arbeits-Urlaub mache? Und das nicht ganz klar trenne? Mal Urlaub, mal Arbeit zu Hause…
Warum überhaupt Arbeits-Urlaub?
Ich möchte tatsächlich und vorrangig Urlaub machen und mich richtig erholen. Das ist das Wichtigste.
Gleichzeitig will ich auch von hier aus arbeiten – unter anderem, damit ich mir hier eine längere Zeit gönnen kann.
Ich bin lieber 4 Wochen in der Türkei, und arbeite hier ab und zu, mal abends, mal mittags, je nach Wetter und Laune, als dass ich nur 2 Wochen komplett Urlaub mache.
Außerdem ist es für manche Arbeiten sogar produktiver, wenn ich sie hier mache. Weil ich hier aus dem normalen Alltagsgetümmel aussteigen kann und mich viel besser auf eine Sache oder ein Projekt konzentrieren kann.
Und ich biete hier ja auch vor Ort ein Seminar an genau aus diesem Grunde. Wenn es um die Planung eines wichtigen Projekts oder die berufliche Zukunft geht, ist es sehr hilfreich, sich wirklich Zeit dafür zu nehmen und sich ganz darauf zu konzentrieren, auch mit räumlichem Abstand vom Alltag.
In welchem Rhythmus kombiniere ich Urlaub und Arbeit?
Da für mich die Erholung und der Urlaub Vorrang hat, ist für mich immer wieder die Frage, welche Kombination dafür am besten geeignet ist.
Ich habe im Laufe der Jahre schon verschiedene Formen ausprobiert.
In Adrasan war ich mal in einem „Künstlerhof“, wo es richtig tolle Zimmer mit Schreibtischen zum Arbeiten gab, Bilder von Künstlern an der Wand hingen, die Zimmer entsprechende Namen hatten.
Leider lief der Laden nicht mehr, so dass es abends keine gemeinsamen Lesungen, Konzerte oder sonst was mit deutschen und türkischen Künstlern gab.
Da habe ich jeden Vormittag an meinem Buch „Kreative Geister wecken“ geschrieben und bin nachmittags mit dem Fahrrad zum Strand oder gewandert.
Soweit ich mich erinnere, war das sehr schön.
In anderen Urlauben habe ich tageweise gearbeitet und tageweise Urlaub gemacht. Es hängt wohl auch ein bisschen von der Art der Arbeit ab, ob man dann jedes Mal wirklich abschalten kann oder dieses Hin und Her nicht doch den Effekt hat, dass man dann doch immer die Arbeit im Kopf hat.
Eine ganz neue Variante
Diesmal habe ich für mich eine neue Variante ausprobiert.
Die 1. Woche hatte ich NUR Urlaub geplant, dann wollte ich mit einer Misch-Form weitermachen, ohne da schon eine genaue Planung zu haben – wo ich doch sonst immer ALLES plane.
Sondern mich ein wenig dem Rhythmus hier anpassen und sehen, wie sich Dinge entwickeln. Wann ich Menschen treffe, mit denen ich spontan was unternehmen will und wann ich arbeiten will und kann.
Ich kann nur sagen, es funktioniert wunderbar.
Die erste Woche habe ich das Laptop gar nicht ausgepackt. Dafür klopfe ich mir gewaltig auf die Schulter!
In der zweiten Woche merkte ich dann noch ein deutliches Fremdeln. Arbeit? E-Mails? Hmmm – muss das sein? Also so recht wollte sich noch kein Arbeits-Modus einstellen und ich lag immer noch viel rum und döste oder las.
So gaanz langsam kam ich dann in die Gänge, aber es waren eher erst mal nur Kleinigkeiten. Ich hatte ja zum Glück erst mal keine Termine.
Dann kam das Interview (siehe weiter unten) und dann legte ich los. Bereitete Beiträge und Videos vor und legte einzelne intensivere Arbeitstage ein. Obwohl auch die natürlich mit Yoga am Strand begannen, zwischendurch mal ein Nickerchen auf der Liege im Garten oder abends eine Runde am Strand spazieren oder Freunde treffen. So das 8 Stunden-Programm ziehe ich hier nicht durch.
Nichts planen und Dinge sich entwickeln lassen
Was ja mein „Haupt-Learning“ in diesem Urlaub ist, um mal diesen Begriff zu benutzen: Ich wollte ja mal grundsätzlich „üben“, nichts zu planen.
Da das mit meinen türkischen Freunden sowieso nicht geht und die deutschen oder österreichischen, die teilweise hier leben oder auch seit Jahrzehnten hierhin kommen, sind da auch schon sehr eingetürkt. Mit Planen und Erwartungen mache ich mir nur Stress – das habe ich in den vergangenen Jahren oft erlebt.
Daher meine Devise: Ich lasse es mir gut gehen, sende meine Wünsche ins Universum (oder per WhatsApp an die Menschen) und schaue, was klappt, und was nicht.
Und siehe da: Ich hatte selten so viele tolle Begegnungen, die dann teilweise auch zu spontanen Ausflügen führten, weil diese Menschen ein Leihauto hatten. So kam ich endlich mal nach Phaselis, wo ich seit Jahren hin wollte und anderes…
Impulsen folgen
Zu dieser neuen Haltung gehört es auch, dass ich spontanen Eingebungen und Impulsen folge.
Sei es bei der Arbeit, wo ich „eigentlich“ ein Video machen wollte und dann den Newsletter schreibe (oder umgekehrt), weil mich da eine Idee anspringt.
Oder ich mich eigentlich auf die Liege legen und was lesen wollte und plötzlich sage: Ich gehe mal für 5 Minuten an den Strand, kannst du ein Auge auf meine Sachen halten? (Ich hatte den ganzen Krusch zum Malen und Basteln auf dem Tisch, sogar meine Zimmertür zum Lüften offen). Und treffe dort eine Bekannte und verabrede mich mit ihr zu einem Treffen im Cafe am Nachmittag.
Das heißt, meistens ergab sich aus diesen spontanen Aktionen oder Spaziergängen immer irgendetwas.
Übertragung auf zu Hause
Ich hoffe sehr, dass ich von diesen Erfahrungen etwas mit nach Hause nehmen kann. Bei der Arbeit habe ich es ja sogar teilweise schon gemacht, wenn mich die morgendliche Muse küsste – und ich das dann auch sofort aufgegriffen habe, auch wenn es nicht in meine Pläne passte.
Ich glaube, das Ganze hat auch mit Vertrauen zu tun.
Und – ja auch – damit, dass ich einfach weniger mache!
Scheint eine simple Lösung zur Stressreduzierung zu sein, ist aber ausgesprochen wirkungsvoll. Und hier im Urlaub und mit Abstand vom Alltag einfach leichter. Also ein gutes Übungsfeld…
—- und an dieser Stelle musste ich mich erst mal in die Hängematte legen und ein Nickerchen halten, da ich heute schon seit 4 Uhr wach bin —- .
Interview mit Marianna Leins
Hier noch mal der Link zum Interview für den Podcast von Marianna:“ Sonne, Freiheit, Herzensbusiness“. Du kannst dir auswählen, über welche Plattform du es dir anhörst.
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