Vielleicht denkst du, nun bin ich in der Türkei ein bisschen verrückt geworden, wenn du den Titel liest.
Doch es geht um einen Impuls, den du vielleicht auch einmal ausprobieren möchtest.
Das Ziel der Übung
Du setzt einen bewussten Start in den Tag und bekommst vielleicht einen wertvollen Impuls. Der möglicherweise etwas tiefer verborgen in deinem Unterbewusstsein schlummerte und durch diese Methode zum Vorschein kommt.
Es ist eine ganz kreative spielerische Methode, die du auch mit entsprechender Leichtigkeit und ja – auch Absichtlosigkeit – durchführen solltest. Und dich dann einfach überraschen lassen, was dabei passiert.
Bei der normalen Tagesplanung wird dir so ein Impuls eher nicht begegnen. Da versuchst du in der Regel, möglichst viel unterzubringen und zu klären, wie du das alles schaffen kannst.
Aber durch diese kreative Methode wird noch eine andere Ebene miteinbezogen, zu der wir sonst nicht immer Zugang haben.
OK, das klingt jetzt auch noch etwas esoterisch.
Doch es ist ganz harmlos.
5 Minuten-Kreativität
Durch absichtsloses kreatives Schaffen werden einfach andere Hirnregionen angesprochen, mehr unbewusste Bereiche einbezogen – und so können Dinge oder Themen deutlich werden, die du durch bewusstes Nachdenken nicht erkennen würdest.
Du kannst es einfach als kleines Spiel sehen, als Auftakt-Spiel in den Tag, wo du bewusst einen anderen Bereich deines Gehirns aktivierst (das schadet nie J) oder auch schauen, was sich daraus vielleicht entwickelt.
Für mich kann ich nur sagen:
– Es macht mir einfach großen Spaß! (Das alleine wäre für mich schon ein absolut ausreichender Grund).
– Ich bekomme eine Mini-Erkenntnis.
Entweder mir wird etwas durch das Bild bewusst, wie es mir gerade geht, was mich gerade beschäftigt. Oder es taucht ein Satz daraus auf, der mir einen Hinweis auf den vorliegenden Tag gibt, mich beflügelt, motiviert.
Jetzt aber konkret
Ich habe ja geschrieben, dass ich in der Türkei jeden Morgen nach dem Yoga einen Stein bemalt habe und hatte große Lust, das auch zu Hause weiterzuführen.
Doch es gibt hier nicht solche großen glatten weißen Steine wie dort am Strand, und auf Dauer würde das auch ein bisschen viel Platz einnehmen, wenn ich die hier alle stapele.
Daher kam ich auf eine andere Idee.
Ich hatte schon länger Klopapier-Rollen (also die Pappen innen) gesammelt, ohne zu wissen, was ich damit mal machen könnte.
Die habe ich nun aufgeschnitten und glatt gebogen und weiß grundiert.
Und nun nehme ich jeden Tag eine solche Karte und die Acrylstifte, die ich auch für die Steine genutzt habe.
Nach dem Yoga setze ich mich dann auf meinen Meditationsplatz und male drauf los. Absichtslos, ohne konkrete Vorstellung, was nun dabei rauskommen müsste.
Ohne Plan
Das war auch diesmal neu in der Türkei, da hatte ich sonst oft ein bestimmtes Thema: In einem Jahr habe ich Mandalas auf die Steine gemalt, in einem anderen Häuser etc.
Diesesmal habe ich einfach mit Farben, Strichen und Formen gespielt. Und die Ergebnisse haben mir noch viel besser gefallen als meine früheren Steine (ich mache immer Fotos, daher weiß ich das).
Und dann im Tagebuch weitergeschrieben.
Hier zu Hause, mit den Karten, schrieb ich dann plötzlich einen Satz auf die Rückseite.
Das waren mal Dinge, die mir durch das Bild in den Sinn kamen, Impulse, Hinweise. Oder ein „Satz des Tages“, der mir eine Richtung zeigt. Oder eine Art Affirmation.
Und das ganze wirklich spontan, dem ersten Impuls nachgebend.
Spontanen Impulsen und der inneren Stimme folgen
Auch das habe ich diesmal in der Türkei bewusst geübt (und unglaublich schöne Dinge dadurch erlebt!!) und zumindest die ersten Tage auch hier nach Hause retten können.
Mal nichts zu planen, zu schauen, was sich entwickelt und auch spontanen Impulsen folgen und losgehen, ohne zu wissen, warum und wohin. Und habe dadurch wirklich unglaublich schöne Dinge erlebt!
Dabei helfen mir auch meine Tages-Bilder und –Impulse.
Es ist wohl eine Mischung aus
* Bewusst werden, welches Thema ansteht
* Ein Motivations-Satz
* Eine Art Leitsatz, Vorsatz für den Tag
* Es könnte vielleicht auch wie eine Art Affirmation sein, also ein positive Bestärkung
Beispiele: Steine in der Türkei
Bilder auf Holz
Auf meiner Fensterbank im Hotel
Karte für jeden Tag – zu Hause
Machst du mit?
Was ich damit sagen oder anregen will ich will ja nicht nur Döneken von mir erzählen :
Nimm dir doch auch morgens einen Moment Zeit, ob du vorher meditierst oder ob du eine Atemübung machst oder was auch immer oder wie ich vorher Yoga, und dann nimm dir einen Moment Zeit und schau welcher Impuls taucht auf.
Auch wenn du denkst, dass du nicht malen kannst, du siehst es sind ja nur irgendwelche Striche, Kreise, Punkte und Farbflecken.
Probier es einfach aus. Du kannst natürlich auch buntstifte Filzstifte, Buntstifte oder sonst was dafür nehmen und schau einfach was macht dir Spaß.
Was will gerade raus? Schau dann auf das fertige Bild und guck, welcher Satz kommt dir dazu in den Sinn.
Ohne bewusst nachzudenken, sondern ja einfach schauen, was taucht als 1. auf und das schreibst du dann auf die Rückseite.
Ich find es eine sehr spannende Reise und ich möchte auf jeden Fall damit weitermachen.
Schreib mir gerne in den Kommentar, welche Erfahrungen du damit machst.
Wie cool, danke, liebe Zamyat!! Es erinnert mich an Danny Gregory mit ‚Art before breakfast‘, was jetzt auch auf deutsch erschienen ist, eine Fundgrube konkreter Anregungen. Und esgibt einen Online-Kurs: ‚My illustrated Life‘ mit Megaanregungen in Form & Inhalt. Ganz selbstorganisiert für alle Wenig-Zeit-Habenden und dennoch kreativ sein Wollenden.
Enjoy whatever you do!!
Danke für dein Feedback und die Tipps. Der Online-Kurs ist aber nicht von Danny Gregory?
ich kann zudem kein Engslich :-(.
Bei dieser und den anderen Übungen, die ich hier im Blog vielleicht noch vorstelle (oder einen Online-Workshop dazu anbiete) geht es ja weniger drum, zeichnen und malen zu lernen (sondern sich einfach zu trauen),
sondern um den Zugang zu unbewussten Themen und Bereichen, also ne Art Mini-Selbsterfahrung oder Klärung zum Tagesstart.
Wobei sich das ja gegenseitig auch nicht ausschließt. Bei mir ist die Hauptmotivation das Spielen mit Farben und Materialien, das weitere hat sich erst später daraus entwickelt.
Super schöne Übung liebe Zamyat, danke. Warum heißt die Übung verrückte Büroklammer? Hat mich neugierig gemacht. Liebe Grüße Christa-Marie
Haha, siehst du die Büroklammer auf dem Bild oben links?
Und das ist genau ein Effekt dieser Methode. Da taucht einfach so ein Satz auf – und den fand ich total witzig.
Und da könnte man die Übung tatsächlich noch weiterspinnen.
Was könnte der Satz bedeuten? Dass ich endlich nach 4 Wochen Türkei wieder in mein Büro und an die Arbeit will? Oder zumindest ein Teil von mir meint: „Du musst doch nun langsam mal wieder in die Pötte kommen?“ –
Das kann ich total spielerisch interpretieren, aber durchaus auch ernsthaft schauen: was könnte das bedeuten, was steckt da drin?
Und schon hab ich ne weitere Variante – Danke für den Anstoß. Habe jetzt schon 4 Varianten, das wird ein ganzer Workshop :-).
Super, das zeigt tatsächlich, was die Übung kann. Danke.