In der gerade laufenden Online-Trainer-Ausbildung habe ich mal wieder die tolle Erfahrung gemacht, wie wir gemeinsam, im Ausprobieren, neue Methoden erfinden oder alte erweitern und verändern.

Zum Beispiel bei einem kleinen Kreativ-Sprachspiel, das ich zwischendurch als Energizer durchgeführt habe.

Sätze bilden

Es geht so, dass wir nacheinander jeder ein Wort in den Chat schreiben und so Sätze bilden. Die Reihenfolge muss vorher natürlich festgelegt sein. Da bei vielen virtuellen Klassenräumen die Sicht bei jedem Teilnehmer eine andere ist, kann man nicht immer die Teilnehmerliste einfach durchgehen. Weil jeder eine andere Reihenfolge sieht.

Daher mache ich oft vorher einen „Stuhlkreis“ auf einer Folie, wo ich die Namen der TN durchnummeriere, so dass jeder weiß, wann er dran ist.
Notfalls sage ich einfach die Reihenfolge, es muss sich ja jeder nur merken, wer vor ihm dran ist.

Der erste schreibt also ein Wort, der nächste das zweite etc. Wenn jemand meint, der Satz sei zu Ende, macht er einen Punkt und fängt einen neuen Satz an.

Wirkung

Das Spiel ist nicht nur witzig, weil vollkommen merkwürdige Sätze dabei herauskommen, sondern es erfordert und trainiert auch absolute Flexibilität. Denn man hat oft schon eine bestimmte Geschichte im Kopf und zack, macht der andere das kaputt und schreibt was ganz Anderes dahin.

Variante

Nach zwei Runden meinte dann eine Teilnehmerin, wie das denn wäre, wenn jeder zwei Wörter schreibt. Dann könne man vielleicht etwas mehr Einfluss auf den Inhalt nehmen.

Gottseidank war ich da gerade flexibel und meinte daher: „Probieren wir es doch einfach mal aus!“ Und siehe da, es war total interessant und lief ganz anders, als ich vorher erwartet hätte. Wir haben total gelacht und ich werde die Variante sofort in mein Repertoire aufnehmen.

Hier die zwei Beispiele – wenn man sie so liest, sind sie vielleicht nicht so witzig, aber wenn das so nach und nach im Chat erscheint, war das schon sehr komisch. Vor allem bei der 2. Variante.

Ich/war/gestern/bei/meiner/Mutter/und/plötzlich/hatte/sie/eine/Lust/auf/eine/
leckere/Nussecke./Dabei/kam/überraschend/ihre/Schwester/vorbei/und/übergab(sich)/eine/ Akte.

Der Rummelplatz/war heute/besonders voll/ und darum/ bin ich/ganz schnell/wieder gegangen. /Trotzdem hatte/ich mir überlegt/zu bleiben/ und noch/ einen leckeren/ Pfannkuchen mit/Paprika und/ Pflaumenmus zu/ verschenken und/schnell wegzulaufen.

(Irgendwer hatte wohl gerade Hunger in der Runde J).

Huhn und Ei

Durch meine Freitags-Live-Video-Serie mit Wiebke Wimmer kam ich auf die Ideen, noch mal in meinen eigenen alten Spiele-Büchern zu schauen, welche der Spiele vielleicht doch auch online gehen, wo ich lange dachte, dass das nicht geht.

Diese Woche hatte ich dann ein Webinar mit 15 Teilnehmern bei Zoom, da konnte ich Huhn und Ei wunderbar testen. Es geht online hervorragend.

Es ist ein höllisches Konzentrationsspiel und ich weiß nur, dass wir früher in den Präsenzseminaren auch immer sehr gelacht haben.

Vorbereitung

Jeder Teilnehmer braucht eine Nummer, bei Zoom können die TN ja ihre Namen umbenennen, daher habe ich jeden vor seinen Namen eine Zahl schreiben lassen, die dann jeder sehen kann.

Ansonsten muss man eine Folie vorbereiten, am besten als Stuhlkreis, mit Namen und Zahlen. Aber dann sieht man sich nicht auf den Video-Kacheln und hört sich nur. Mit sehen ist es lustiger.

Verlauf

TN 1 beginnt und sagt: „Mein Huhn legt 7 Eier!“
TN 7 fragt: „Warum 7?“
TN 1 fragt zurück: „Wieviel denn sonst?“
TN 7:“Na, 3!“

Daraufhin TN 3: „Warum denn 3?“
TN 7: „Wieviel denn sonst?“
TN 3: „Na 12!“ usw.

Wirkung

Bei diesem Spiel ist wirklich Konzentration gefordert. Der schöne Nebeneffekt ist, dass auch viel gelacht wird, da es ja null Sinn ergibt. Man kann es jederzeit mal eben einschieben, wenn man merkt, dass die Konzentration der Gruppe schwindet.

Anzahl der TN

Es sollten mindestens 7 sein.