Die Zusammenarbeit von Teilnehmern fördern


Wir Trainer sind ja oft in dem Irrglauben, dass wir die Allein-Glücklichmachenden in einem Seminar sind. Wir sind die Quelle, das Wissen, das wir den Teilnehmenden großzügig spenden und so lernen sie mit uns im Seminar Schritt für Schritt.

Doch gerade in Online-Seminaren, vor allem, wenn sie auch asynchrone Elemente wie die Arbeit in einem Forum hinzunehmen, gibt es die Möglichkeit, dass die Teilnehmenden auch miteinander weiterarbeiten und auch ohne Trainer.

Es liegt auf der Hand – und es zeigt auch meine Erfahrung – dass das eine enorme Bereicherung ist und die Qualität einer Schulung oder Ausbildung enorm steigert. Denn die Teilnehmer bringen ja auch ihren Erfahrungshintergrund und ihr Potenzial mit und wenn das zusammengeschmissen wird, entstehen noch weitere wunderbare Lerneffekte.

Im letzten Beitrag ging es um Kennenlern-Methoden, die eine gute Basis bilden für das Zusammenfinden in passenden Übungsgruppen, Arbeitsgruppen und Erfolgsteams.

Ich als Trainerin kann meine Teilnehmenden bewusst darin unterstützen, solche Gruppen zu bilden. Sei es organisatorisch oder auch inhaltlich.

Was meine ich nun mit Übungsgruppen und was sind Erfolgsteams? Es gibt da sicher Überschneidungen, aber ich brösel es mal getrennt auf.

Übungsgruppen

Es hängt vom Seminarthema ab, ob und welche Art von Übungsgruppen sinnvoll sind. Bei meinen Online-Trainer-Ausbildungen sollen sie vor allem dazu dienen, dass die Teilnehmenden auch zwischen unseren gemeinsamen Webinaren einige Sequenzen aus ihren geplanten Online-Seminaren mit anderen durchprobieren.

Es gibt zwar auch nach unseren gemeinsamen Webinaren kurze Übungspräsentationen, aber das ist zeitlich begrenzt.
Daher ist es toll, wenn sich die Teilnehmer auch zwischen den Modulen in kleinen Gruppen verabreden, wo jemand sein erstes Webinar mit den anderen ausprobiert oder nur bestimmte Methoden testet, ob und wie sie funktionieren. Auch um etwas Sicherheit mit der Technik zu bekommen, indem man sie einfach öfter nutzt.

Anschließend gibt es ein Feedback und gemeinsame Überlegungen zu eventuellen Verbesserungen.

Was könnten Übungsgruppen bei anderen Seminarthemen sein?

Ich denke, dass es auch bei Themen wie Gesprächsführung, Moderation etc. sinnvoll sein kann, so etwas mit anderen aus der Gruppe zu üben.

Arbeitsgruppen

Ähnlich wie bei den Übungsgruppen geht es auch hier darum, gemeinsam an den Seminarinhalten weiterzuarbeiten.

Dabei ist es fast gleich, welches Thema das ist.

Beim Thema Zeitmanagement könnten sich die Teilnehmer einer AG über ihre jeweiligen Zeitfresser austauschen und gemeinsam Strategien entwickeln, um sie zu überwinden.

Ergänzend könnte dann im Erfolgsteam die Umsetzung der gesammelten Ideen unterstützt werden.

Oder sie können sich vorstellen, wie sie ihre Tagesplanung bisher gestalten: in einem Kalender, mit einem Mind Map, bei Outlook oder einem anderen Online-Tool oder einer schlichten To-Do Liste.

Arbeitsgruppen dienen dazu, bestimmte Inhalte gemeinsam zu erarbeiten und weiterzuentwickeln. Die man vielleicht nicht so gut alleine bewältigen kann oder wo man alleine wenig motiviert ist.

Erfolgsteams

Erfolgsteams haben einige Überschneidungen mit den Gruppen, geben aber in der klassischen Form nicht so viel Raum, wirklich tiefer gehend Dinge zu bearbeiten.
Ich erlebe sie selbst auch mehr als Hilfe, bei einem bestimmten Programm dran zu bleiben und Schritt für Schritt zu planen und zu dokumentieren.

Ich habe zwei Erfolgsteams, allerdings jeweils nur zu zweit, weil wir dann doch etwas mehr Zeit für den Austausch haben.

Normalerweise dauern sie eine Stunde. Bei 4 Teilnehmerinnen hat jede nur eine viertel Stunde, bei 2 Teilnehmerinnen 30 Minuten (logisch) – oder ihr macht es insgesamt länger.

Wichtig ist es wirklich, eine feste Struktur einzuhalten, damit es effektiv wird. Wenn ihr auch privat quatschen wollt, macht das anschließend, aber vermischt es nicht.

Die Erfolgsteams wurden entwickelt von Barbra Sher und ich erinnere mich an folgende Struktur:


1. Einstieg:
Du berichtest, was du von dem gemacht hast, was du dir das letzte Mal vorgenommen hast. Ob und wie es gelaufen ist oder nicht. Wenn nicht, warum nicht, was du gebraucht hättest.

2. Unterstützungsphase:
Du hast ein konkretes Thema oder Anliegen, das du mit den anderen besprechen möchtest. Du kannst sagen, WIE es passieren soll, ob ihr ein gemeinsames Brainstorming macht oder wie auch immer.

3. Hausaufgaben
Du sagst, was du dir bis zum nächsten Mal vornimmst. Ganz konkret!
Und notierst es dir auch.

Für mich ist der Haupteffekt der, dass ich an meinem Vorhaben dranbleibe, weil ich weiß, dass ich in einer Woche davon berichten muss.

Ich erlebe aber auch immer wieder, dass mir der Austausch mit einer Kollegin, die etwas Anderes macht als ich, sehr gut tut und sehr hilfreich ist. Wir ticken sehr unterschiedlich, haben einen anderen Blick auf die Dinge und können uns daher gegenseitig bereichern.

Wir lernen viel voneinander und das Wissen, da gibt es jemanden, der mich bei meinen Zielen unterstützt, ist einfach ganz wunderbar.

Wie kann ich als Trainerin diese Gruppen anregen?

Damit die Teilnehmenden eines Online-Seminars sich zu solchen Unterstützungsgruppen finden, muss ich sie dazu anregen.

1. Ich erläutere es im Einstiegs-Webinar.

2. Ich habe in unserer Lernumgebung noch einmal eine schriftliche Erläuterung über Sinn und Struktur der Übungsgruppen und Erfolgsteams.

3. Dann habe ich zwei Ordner zu den beiden Themen angelegt, wo sich die Teilnehmer dann selbstorganisiert zusammenfinden sollen.

Der Rest bleibt dann ihnen überlassen. Bei Fragen helfe ich natürlich gerne.

Was ist der Sinn?

Falls es sich nicht von selbst erschließt, hier einige Aspekte, die für solche Gruppen sprechen.

Die Gruppendynamik der Gesamtgruppe wird positiv beeinflusst, so dass das gemeinsame Arbeiten und Lernen effektiver ist.

Die Teilnehmer sind alle keine unbeschriebenen Blätter, sondern bringen eine Menge Erfahrungen, Wissen und Ideen mit. So werden viele Schätze zusammengetragen und die des Trainers ergänzt.

Der Trainer wird auch in gewisser Weise entlastet. Das kennst du sicher auch aus Präsenzseminaren, dass manchmal andere Teilnehmer etwas auffangen oder klären können.

Die Teilnehmer können über die geplanten Termine hinaus sich zu ihrem Thema mit anderen austauschen und daran arbeiten.

Kurz und gut, das Lernen und Arbeiten wird enorm unterstützt und gefördert und ist eine große Bereicherung.

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