In letzter Zeit begegne ich im Netz unentwegt Videos. Auf Webseiten, bei Facebook, in Online-Kursen. Ich selbst zögere ja immer noch, damit loszulegen. Wobei ich ja im Onine-Workshop von Brita Dose gelernt habe, wie ich Videos herstellen und bearbeiten kann und auch gemerkt habe, dass es mir einen Heidenspaß macht. Auf jeden Fall werde ich damit weiter machen.

In meinen Online-Seminaren baue ich schon mal kleine Videos ein, um etwas zu zeigen oder zu experimentieren. Beispielsweise wie man so eine Methode wie die Lernlandschaft auch in einem Online-Seminar einsetzen kann. Da habe ich dann nicht so einen perfektionistischen Anspruch, als wenn ich damit in die Öffentlichkeit  gehe. (Trotzdem bin ich jetzt so mutig, Ihnen dieses Video zu zeigen. Der Link kommt aber erst weiter unten).

Ich zögere aber auch deshalb, weil mir reine Video-Kurse nicht gefallen. So lerne ich nicht. Zumindest muss es gleichzeitig ein komplettes Skript geben, wo ich es nachlesen kann.

Die entscheidene Frage für den Einsatz von Videos ist für mich: Lerne ich auf diese Art besser, schneller, leichter?

[Tweet „Wann sind Videos hilfreich in Online-Kursen? Wie und welche setze ich wofür ein?“]

Und dazu muss ich mir auch vorher klar machen, welche Art von Videos ich denn herstellen will und zu meinem Ziel am besten passen. Denn da gibt es ganz unterschiedliche.

Überblick über verschiedene Video-Formate

Ich gebe hier einen Überblick über die verschiedenen Formen von Videos und ergänze es mit Überlegungen, für welche Inhalte und Ziele welche Art sinnvoll ist.

1. Video-Filme

Bevor die Online-Kurse losgingen verstand man unter einem Video einen Film, den jemand gedreht hatte. Ob mit Video-Kamera oder Digitalkamera oder Handy ist dabei erst einmal gleich.

Es waren dort bewegte Menschen, Szenen oder Reiseeindrücke, Naturimpressionen oder sonst was zu sehen.

Mögliche Ziele und Einsatzmöglichkeiten

Im Seminarkontext gibt es da beispielsweise sogenannte „Image-Filme“, wo ein Trainer in Aktion gezeigt wird, im Seminar, bei Vorträgen oder in einem Interview.

Es gibt von mir eine DVD, wo ich mit 20 Trainern verschiedene bewegte Seminarspiele und Tänze zeige.
Da machen Videos Sinn, weil man solche Bewegungsspiele so besser verstehen kann als wenn man nur eine schriftliche Beschreibung liest.

Ich kann mir auch vorstellen, demnächst einen Film zusammenzuschneiden von Aufnahmen, die ich bei Wanderungen und Seminaren in der Türkei gemacht habe. Damit Interessenten einfach einen konkreteren Eindruck bekommen von dem zauberhaften Platz, den ich dort für meine Seminare entdeckt habe.

2. Talking-Head-Videos

Da sitzt oder steht ein Mensch vor der Kamera und redet.
Ich habe schon ganze Online-Kurse gekauft in der irrigen Annahme, das seien „Seminar“, so wie ich sie gebe. Da saß aber nur ein Mensch auf dem Sofa und erzählte mir was. Sonst nix!

Mögliche Ziele und Einsatzmöglichkeiten

Dazu fällt mir leider nicht viel ein.

Wenn es um Seminarinhalte geht, gibt es tausend andere Formen, wie ich diese Inhalte anschaulich vermitteln kann. Aber nicht durch einen reinen Vortrag, der nicht einmal von Folien begleitet wird (was ich immer noch langweilig und wenig effektiv fände).

Es kann Sinn machen, um mich meinen Kunden auf der Webseite kurz vorzustellen, dass sie einen Eindruck von mir bekommen.
Dann muss das aber ein super Film sein, in dem ich professionell rüberkomme.
Manche Beispiele finde ich richtig peinlich und denke nicht, dass es gute Werbung ist, wenn ein Coach da stotternd und langatmig und verworren etwas in einem Video erzählt.

Also, dann brauche ich ein Konzept, jemanden der gut aufnimmt (Beleuchtung, Kamera etc.) und meine schlimmsten Stotterer rausschneidet usw.

Vor allem gibt es auch sehr viele Videos, wo die Mensche unendlich weitschweifig etwas erzählen. Angeblich soll ich lernen, wie man…xy…macht, aber ehe sie mal auf den Punkt kommen, sind schon 7 Minuten vergangen. Das geht gar nicht!!

Natürlich gibt es Ausnahmen: Ich habe schon Videos gesehen mit sehr sympathischen Menschen, die gut und lebendig rüberkamen und dann ist das ein schöner Einstieg.

Wenn sich jemand in einer Facebook-Gruppe so per Video vorstellt, finde ich das auch nett. Da habe ich keine perfektionistischen Ansprüche.

2. Screencasts

Solche Videos machen immer dann Sinn, wenn ich etwas zeigen will, was ich auf dem Bildschirm mache.

Es ist also eine hervorragende Schulungsmöglichkeit für EDV-Kurse oder ich lerne so, wie ich eine E-Mail Liste oder eine Excel-Tabelle anlege und ein Programm bediene. Da ist ein solches Video absolut hilfreich.

Zumal ich dann auf einem Monitor das Video ansehen kann, nach jedem Schritt stoppen und auf meinem Laptop den Schritt selbst ausführen kann.

Trotzdem:
Ich bin ein sehr visueller Mensch und ich brauche es zusätzlich immer schriftlich! Damit ich es schnell mal nachsehen kann, wenn ich es wieder brauche. Von einmal anschauen behalte ich die tausend kleinen Schritte nicht.

Da es nicht immer Skripts parallel dazu gibt, bin ich dann gezwungen selbst tausend Screenshots (Fotos) zu machen von jedem Schritt und das noch schriftlich zu erläutern, damit ich auch in drei Wochen wieder weiß, wie das geht.

Denn das ganze Video hin und her zu spulen, ist auch zu mühselig. Mal schnell durch die Seiten blättern geht schneller.

Daher mein Tipp: Wenn Sie solche Videos zu Schulungszwecken herstellen, dann stelle Sie ein begleitendes Skript mit Screenshots zur Verfügung, wo Ihre Teilnehmer dann später nachschlagen können. Und sich während des Anschauens auch noch Notizen machen können.

Mögliche Ziele und Einsatzmöglichkeiten

Einige Einsatzmöglichkeiten habe ich oben schon genannt. Obwohl ich keine EDV-Kurse oder ähnliches gebe, habe ich solche Videos schon öfter in meiner OAZE – Online-Akademie eingesetzt.

Einmal, um neuen Trainern dort zu zeigen, wie sie einen Seminarraum einrichten, dann für Teilnehmer, wie sie ihren internen Lautsprecher und Mikro deaktivieren, damit es bei Webinaren keinen Echo-Effekt gibt. Oder wie man die Zitier-Funktion im Forum richtig einsetzt. Da ist es ausgesprochen praktisch, das mal eben in 3 Minuten zu zeigen.

3. Faceless

Mit dieser Form kann ich beispielsweise Folien einer Power-Point-Präsentation zeigen und dazu sprechen und sie erläutern.
So sehen viele Schulungs-Video-Kurse aus. Und da gibt es wie bei wirklichen Seminaren natürlich riesige Unterschiede.

Steht auf jeder Folie immer nur Text und in immer gleicher Art und Weise und der Trainer liest vor, was drauf steht? Das nennen einige „betreutes Lesen“ und auch das ist für mich als visueller Lerntyp ziemlich ätzend. Ich lese einfach schneller und ich KANN schon lesen. Warum liest das mir noch jemand vor?

Fatal wird es, wenn der Mensch etwas anderes sagt, als das, was auf den Folien steht. Denn dann weiß mein armes Gehirn nicht: soll ich nun lesen oder dem Trainer zuhören? Das zerstreut meine Konzentration und ich bekomme nicht alles mit und es ist sehr anstrengend.

Beide Formen werden übrigens auch häufig in Webinaren angewandt und finde ich dort genausowenig lernfördernd wie als Online-Kurs, wo ich es mir alleine anschaue.

Mögliche Ziele und Einsatzmöglichkeiten

Aber auch ein solches Format kann ich sinnvoll einsetzen.

Ich nehme hier als Beispiel noch mal meine Lernlandschaft. Das ist eine Methode aus der Suggestopädie, die zur Wiederholung eingesetzt wird. In Präsenzseminaren werden nach und nach Stichworte auf Karten und dazu passende Gegenstände auf den Boden gelegt, im Video zeige ich erst das Stichwort, dann den Gegenstand und dann kommt eine kurze Erläuterung.

Hier können Sie sich das Video anschauen:

YouTube

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Mehr erfahren

Video laden

(Es ist wie gesagt, nicht perfekt, es war mein erster Versuch).

Ich kann es gleichermaßen als Einführung wie zur Wiederholung nutzen.

Sie können eine Einführung in ein Thema geben und die Folien abwechslungsreicher gestalten. Wenn dort Text ist, geben Sie einen Moment Zeit zum lesen, dann folgen passende Fotos und Grafiken und diese können Sie dann erläutern erläutern. Sie können die Teilnehmer etwas fragen, worüber sie nachdenken sollen oder ihnen eine Aufgabe zur Umsetzung geben. Wo sie das Video stoppen und die Übung machen. Usw.

Die Frage ist immer:
ist es die optimale Art, etwas zu vermitteln? Wenn es ein Text mit Fotos genauso tut, brauche ich es vielleicht nicht noch als Video.
Oder ich biete eben beides an- und je nach Lerntyp kann sich jeder die Form wählen, die ihm am meisten Spaß macht und am meisten bringt!

4. Webinar-Aufzeichnungen

Webinare können auch aufgezeichnet werden und dann beispielsweise mit Camtasia anschließend bearbeitet werden.

5. Präsenz-Seminar-Aufzeichnung

Es gibt auch Aufzeichnungen von kompletten Präsenz-Seminaren. Doch das sollte von einem professionellen Team gefilmt und bearbeitet werden und das wollen wohl die wenigsten investieren.

Ein schlechtes Beispiel, das ich einmal gesehen habe: Da wurde nur der Trainer gefilmt, der neben dem Flipchart steht und redet. Die Teilnehmer sitzen in Stuhlreihen davor und sind nicht zu sehen. Der Trainer spricht und schreibt ab und zu mal was aufs Flipchart (von schöner Visualisierung hat er nie was gehört).

Auch da verschlug es mir die Sprache.

So mache ich keine Seminare. Wir sitzen im Stuhlkreis und agieren ständig miteinander. Insofern müssten auf einem Seminarfilm auch die Teilnehmer in Aktion zu sehen sein und sie die Erlaubnis dazu geben.

 

Wollen Sie lernen, wie man solche Videos herstellt?

Wenn Sie lernen wollen, wie man solche Videos herstellt und bearbeitet, dann habe Sie im Februar wieder die Möglichkeit.
Am 20. Feburar startet wieder ein Online-Workshop mit Brita Dose zum Thema:

Workshop: Webvideos mit Camtasia

Nächster Termin:
18.02.-10.03.2019

  • Erstellen Sie Schritt für Schritt eigene Videos für Ihre Webseite oder Online-Trainings!

Hier geht’s zu weiteren Informationen

 und hier zur Anmeldung.

 

 

 

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