Bei meiner Online-Trainer-Ausbildung führen wir zu Beginn gleich mehrere Einstiegs- und Kennenlern-Methoden durch. Denn die Trainer sollen ja anschließend eine Auswahl an Methoden haben, die sie wahlweise und wechselnd einsetzen können.

(Das nur als Erklärung, denn ich einem anderen Seminar, wo es eben nicht um Methoden, sondern um ein konkretes Thema geht, werde ich auch nur ein oder zwei Methoden zum Kennenlernen einsetzen. Die Menge und Länge hängt davon ab, wie lang die gesamte Veranstaltung ist, wie groß die Gruppe ist, ob sich die Teiilnehmenden schon kennen etc.)

Nach dem Einsatz dieser Methoden mache ich anschließend diese kurze Abfrage mit den 6 Feldern (da sie 6 Methoden kennengelernt haben).

Die Teilnehmer sollen bei der Methode einen Stempel setzen, die sie für ihre Arbeit brauchen können.

 

 

Jetzt denkst du wahrscheinlich, na und? Das ist doch nix Besonderes.

Daher brösele ich das etwas auf und zeige an diesem Beispiel, dass du damit ganz unterschiedliche Dinge erreichen und bewirken kannst.

1. Feedback

Das ist das Naheliegende. Du erhälst als Trainerin ein Feedback über deine vorgestellten Methoden.

Ich persönlich finde es sehr praktisch, das erst einmal in dieser Form zu machen. Es geht schnell und ich sehe auf einen Blick, ob die Teilnehmer was damit anfangen konnten oder nicht.

2. Feedback mit Zeitersparnis

Es nimmt bei meinem Methoden-Feuer auch nicht so viel Zeit ein, als wenn ich nach jeder Methode eine kurze Auswertungsmethode mache.

Ich finde es aber wichtig (bei einer Trainer-Ausbildung), dass wir zwischen der Durchführung der Methoden, wo sie erst einmal in der Teilnehmer-Rolle sind, auch immer wieder auf die Meta-Ebene gehen und sie als Trainer reflektieren, was und wie sie die kennengelernten Methoden nutzen können.

3. Wiederholung und Zusammenfassung

Indem ich hier noch mal alle Methoden auf einen Blick thematisiere, können die Teilnehmer auch noch einmal kurz Revue passieren lassen, was wir schon alles gemacht haben. Das geht sonst schnell verloren, wenn sie einige Stunden am Stück ständig aktiv sind und Neues kennenlernen.

4. Reflexion für die Teilnehmer

Sie können zum einen noch mal schauen, was war das überhaupt, was haben wir da gemacht, was ist das Ziel der Übung? Was passierte da, welche Teilnehmer-Aktivitäten gab es, welche Tools haben wir genutzt. Also eine sehr genaue Methoden-Reflexion.

5. Klärungen und Fragen

Vielleicht wird einigen auch klar, dass sie schon einiges vergessen haben oder nicht so richtig klar ist, ob und wie sie das nutzen können.
Das kann dann hier auch geklärt werden.

6. Transfer-Überlegungen

Meist verbinde ich eine solch kurzes Feedback auch damit, dass sie gleich überlegen, wie und wo, bei welchem Thema in ihrem Seminar, können sie die Methoden einsetzen.

Und je nach Methode sollen sie dann schon ganz konkrete Themen oder Fragen notieren. In den Chat (das kommt dann ins Handout) oder für sich selbst oder auf dem Whiteboard.

Das klingt jetzt nach sehr viel, passiert aber zum Teil gleichzeitig und kann bei obigem Beispiel in 5 Minuten erledigt sein.
Die Wirkung für den Transfer ist aber ungleich größer, als wenn ich diese Gelegenheit zwischendurch nicht gebe.

Daher meine Empfehlung (auch wenn du keine Trainer-Ausbildung machst):

Baue immer wieder mal solche kleinen Zwischen-Feedbacks ein, die dir erst einmal schnell visuell einen Überblick geben. Wenn es dann irgendwo klemmt, bekommst du das wenigstens mit und kannst eingreifen.

Wenn Fragen da sind, kannst du sie rechtzeitig klären.

Ansonsten ist es ja auch schön für uns Trainer zu sehen: Ah, die können damit ganz viel anfangen, prima!

Es lohnt sich also auf jeden Fall.

Nun also ganz konkret: Wo kannst du in deinem nächsten Seminar so ein Mini-Feedback einbauen?

Das muss nicht mit der obigen Methode sein, das kann auch eine Skala sein, Gegenstände als Symbole, Emojis oder was auch immer. Aber es sollte auf jeden Fall visualisiert werden und dann ggf. mündlich ergänzt.

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