Ich sitze unter dem Orangenbaum, höre Vögelgezwitscher, Hühnerkrähen, weiße Kaninchen hoppeln vorbei und ab und zu schleicht die große Schildkröte über die Wiese.
Ich sitze hier und lese Krimis, esse, schlafe immer wieder zwischendurch. Morgens geht’s zum Yoga an den Strand, nachmittags erste kleine Spaziergeh-Versuche. Mein Plan ist es, sie täglich etwas auszudehnen, um am Ende vielleicht wieder die große Runde zu schaffen?
Hindernisse auf dem Weg ins Paradies
Nach vielen Hindernissen bin ich also doch wieder in meinem kleinen Paradies gelandet. Nach Krankheit und Flughafenstreik kam dann als dritte Schock-Nummer noch die Auskunft am Check-in Schalter, für mich sei kein Platz mehr, das Flugzeig sei überbucht.
Kannst du dir vorstellen, was für ein Schock das war? Noch eine letzte Widrigkeit, kurz vor die Füße geworfen.
Nun bin ich also hier in der Natur-Idylle! Und oft werde ich gefragt: „Willst du nicht ganz dahin ziehen?“ Worauf ich immer spontan rausplatze: „Nein, um Gottes Willen!“
Nun kommt die geschickte Überleitung zu Trainings-Themen :-).
Du hast sicher auch so einige Lieblingsmethoden und Interventionen, die du sehr liebst und auch bei deinen Teilnehmenden immer super gut ankommen.
Das würde aber sicher nicht mehr so funktionieren, wenn du sie jedes Mal einsetzt oder 5 mal in einem Seminar.
Das wäre nicht nur langweilig, sondern das Lernen und die Erfahrungen wären auch sehr einseitig.
Ich genieße dieses reduzierte Leben hier genau deshalb, weil es eine Abwechslung zu meinem sonstigen Leben ist. Genau der Wechsel macht den Reiz und die Würze aus.
Hier habe ich zum einen die Gelegenheit, mich zu erholen, Kraft zu tanzen. Und mit Abstand vom Alltag und all dem Kleinkram mit größerer Klarheit und Überblick neue Projekte zu planen und Konzepte zu entwickeln- Ohne ständig von Alltagsgeschäften herausgerissen zu werden.
Es wäre mir aber auch viel zu langweilig, 4 Wochen am Strand zu liegen und zu lesen.
So nach einer Woche Motor runterfahren muss ich meine Gehirnzellen wieder ein bisschen in Schwung bringen, voll neuer Energie und Freude.
Abwechslung und Routine
Ich glaube, wir brauchen beides in unserem Leben: Abwechslung und Routine. Bestimmte Alltagsroutinen sind unerlässlich, sparen Zeit, geben Geborgenheit und Sicherheit.
Abwechslung brauchen wir ebenso, um ein bisschen Pfeffer ins Leben zu bringen, Überraschungen, Abenteuer, Spiel.
Auch hier wieder die Parallele zum Training.
Deine Teilnehmenden brauchen auch Routinen und Vertrautes.
So wie ich beispielsweise immer zu Beginn eines Seminars die Agenda zeige und vor jedem neuen Abschnitt wieder einblende. Das ist vertraut und gibt Orientierung.
„Ah, da sind wir jetzt und das kommt noch.“
▶ Überlege doch mal kurz, welche wiederkehrenden Routinen du in deinen Seminaren hast und wie sie deinen Teilnehmenden nützen.
Und auch wenn es bei mir zur Routine gehört, dass es in jedem meiner Seminare Energizer gibt, so sind genau diese auch immer wieder Überraschung, Abwechslung, Abenteuer und Herausforderung.
Dranbleiben und Üben
So kann ich noch ein weiteres Prinzip aus meinem Urlaubsbeispiel herausfiltern.
Meine physische Kondition ist ja seit dem blöden Autounfall nicht die beste und in letzter Zeit immer eingeschränkter. Weshalb ich schon im Herbst hier keine größeren Wanderungen mehr machen konnte.
Aktuell humpele ich nur im Schleichschritt mit und ohne Stöcke bis zu meiner Yoga-Stelle am Strand. Nachmittags dann eine kleine Runde und habe vor, jeden Tag ein kleines Stück weiter zu gehen.
Die Parallele zum Training springt ja geradezu ins Auge.
Ohne Dranbleiben und Üben wird Vieles nix!
Einmal ein Webinar anschauen reicht nicht, um selbst ein tolles Marketing hinzulegen oder tolle Webinare zu geben. Oder die (gar nicht so) doofe Onlne-Technik zu beherrschen.
Ich erlebe es ja gerade wieder am eigenen Leibe, wo ich mich in zwei neue System einarbeiten muss (neues CRM und neuer E-Mail Provider). Ich muss bestimmte Schritte regelmäßig und oft machen, ehe ich es dann kann.
Oder beim Camtasia-Kurs.
Wenn ich bestimme Funktionen, die ich da gelernt habe und durchaus auch direkt umgesetzt habe, nicht regelmäßig nutze, habe ich es bald wieder vergessen.
-> Daher schau doch mal: Wie hältst du deine Teilnehmenden zum Üben an?
Wie förderst du ihr Dranbleiben? Zum Beispiel durch die Anregung von Erfolgsteams?
Heute habe ich es noch einmal schmerzlich erfahren, als ich das Interview mit Wiebke zu meinem neuen Buch bearbeitet habe. Ich musste so viel wieder nachschauen, weil ich es nur einmal während des Kurses ausprobiert hatte.
(Und wieder ist mir eine geniale Überleitung gelungen 🙂 :-)).
Wiebke Wimmer hat nämlich mit mir ein Interview zu meinem neuen Buch gemacht, das ich schon fröhlich in die Gegend schicke (bzw. zurzeit schicken lasse).
Da habe ich auch (ganz spärlich) einiges von den neu gelernten Video-Dingen eingearbeitet und mich so wieder an diverse Lektionen erinnern können.
Du bekommst einige Einblicke ins Buch, daher schau es dir hier an.
Video Interview mit Wiebke zu meinem Buch: Kreative und lebendige Live-Online-Seminar.
Mein Buch kannst du hier in meinem Shop bestellen, inzwischen läuft die Verschickung auch etwas schneller als zu Beginn. Da hatte ich nicht genug auf Vorrat, da ich nicht mit so
vielen Bestellungen gerechnet hatte, aber der Nachschub ist jetzt da.
Nicht ganz auswandern … das verstehe ich sehr gut, liebe Zamyat,
unsere Ausdehnung der Winterferien in Spanien hat auch ein klares NEIN zum ganz Umsiedeln. Obwohl wir als Rentnerpaar jetzt die Freiheit hätten, und unsere kleine Beagledame wäre auch einverstanden mit ihrem eigenen Garten und Strandabschnitt in Denia. Jedoch wäre der Sommer mit mega Hitze und überfüllten Stränden keine Option, da haben wir es dann zuhause doch besser. Und wir wollen nicht alles Vertraute loslassen, obwohl wir schon so vieles in Spanien richtig lieb gewonnen haben. Schön ist auch für uns der Wechsel, die Schritte zur Veränderung anzunehmen wie die Jahreszeitenwechsel und für eine geplante Zeit geniessen. In diesem Sinne noch weitere sonnige Tage in deinem Urlaubsparadies. Herzliche Grüsse aus Mainz, Marion
Liebe Marion,
ja, das ist hier ebenso. Im Sommer würde ich hier nie Urlaub machen. Viel zu heiß und auch zu voll (obwohl es immer noch kein Vergleich ist zu den Touristen-Hochburgen, aber ich bin ja verwöhnt).
Mir würden einfach auch viele Kontakte, kulturelle Möglichkeiten, und auch meine Wohnung fehlen mit all meinen Möglichkeiten, kreativ zu sein und auch zu arbeiten. Für eine Weile finde ich so Einschränkungen völlig in Ordnung, zu Hause genieße ich dann wieder die Fülle :-).